Geschichte in Geschichten

HistoFiction als Outreach-Strategie

HistoFiction ist die Kombination aus Historie und Fiktion: Historische Persönlichkeiten agieren als Detektive oder Schatzsucher oder plaudern einfach aus dem Nähkästchen. Filme, Hörspiele, Podcasts. An Hörstationen, in Mini-Kinos oder als MuseumsApp.

Die Zahl der musealen Einrichtungen in Deutschland steigt zwar beständig, die Anzahl der Menschen, die sie besuchen allerdings bleibt gleich. Das bedeutet, dass pro Museum die Besucherzahl de facto fällt. Und die sinkenden Tendenz könnte anhalten, wenn man be- denkt, dass MuseumsbesucherInnen tendentiell weiblich, weiß und wohlhabend sind.

Wenn wir weiterhin Menschen im Museum inspirieren und bilden wollen, müssen wir uns einerseits überlegen, mit welchen Mitteln wir das zeitgemäß bewerkstelligen können. An- dererseits – und das ist mindestens genauso wichtig! – müssen wir mehr Menschen in die musealen Einrichtungen locken.

Als vielversprechende Variante bietet sich da HistoFiction an, die Kombination aus Historie und Fiktion an: Filme, Hörspiele, Podcasts, an Hörstationen, in Mini-Kinos oder als MuseumsApp. Historische Begebenheiten werden in kleinen Animationsfilmen verpackt, historische Persönlichkeiten erzählen Anekdoten aus ihrem bewegten Leben oder Promi- nente berichten von ihren persönlichen Helden oder ihren Lieblingsbildern, jeweils maß- geschneidert für die Einrichtung und ihr aktuelles Anliegen. Eine kostenlose SpieleApp zum Beispiel, die gleichzeitig eine Schnitzeljagd durch eine Ausstellung ist. Oder ein Paintboard, auf dem BesucherInnen ihre Ideen, Erfahrungen und Skizzen hinterlassen können, die in eine animierte Darstellung überführt und an die Wand projiziert wird.

Das erzählerische Element zur Wissensvermittlung ist keineswegs nur für Kinder geeignet! Viele Erwachsene (insbesondere junge!) scheuen Museen, weil sie sie als elitär und beleh- rend wahrnehmen. Spielerische Elemente und Geschichten, die ohne erhobenen Zeigefinger eine Brücke zwischen Gestern und Heute und Morgen bauen, können die emotionalen Hürden deutlich senken. Bieten wir die Geschichten dann noch in verschiedenen Sprachen oder – schöne Abwechslung – als Film an, dessen Bilder sich selbst erklären und der deshalb keine Sprache braucht, gelingt es uns zukünftig auch Menschen anderer Herkunft in unsere Museen zu locken.

In Ausschnitten sind HistoFictions außerdem hervorragend auf den sozialen Netzwerken als Teaser zu verwenden und helfen, die Marke des Hauses zu stärken.